Interessante und abwechslungsreiche Strecken, anspruchsvolles Terrain und atemberaubende Ausblicke: Wer einmal Trailrunning ausprobiert hat, hört so schnell nicht wieder auf.
Für Läufer, die es noch ein bisschen höher hinaus wollen und Spaß daran haben, sich mit anderen Sportlern zu messen, sind Trailrunning-Rennen genau das Richtige. Einer der schönsten Trailrunning-Wettbewerbe in Europa ist sicherlich der GORE-TEX Transalpine-Run.
Der Startschuss für das diesjährige Laufevent fällt am 3. September 2017 in Fischen/Allgäu. Von dort aus laufen die Teilnehmer bis zum 09.
September über sieben Etappen, die über Stock und Stein führen, bis zum Ziel in Sulden/Südtirol. Die Läufer treten in Zweierteams an, was natürlich für mehr Sicherheit, aber auch für mehr Spaß sorgt. Dabei steht weniger der Wettkampfcharakter im Vordergrund, sondern vielmehr der Genuss der Landschaft und die sportliche Herausforderung.
Seit der Premiere im Jahr 2005 hat sich die Veranstaltung als einer der bedeutendsten Etappenläufe der Welt etabliert. Jedes Jahr schnüren Läufer aus mehr als 40 Nationen ihre Schuhe und machen sich auf den Weg und sorgen für ein wahrhaft internationales Flair.
Philipp Reiter, Sieger des GORE-TEX Transalpine-Run 2012, verrät uns in seinen Top-Tipps, wie man sich am besten auf ein Trailrunning-Rennen vorbereitet und worauf es während des Rennens ankommt:
HYDRATISIEREN ODER STERBEN!
Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend trinken, auch wenn das Wetter kalt und nass ist. Man schwitzt bei jedem Wetter und vergisst leicht, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Wenn Sie nicht genug trinken, kann das Ihren Magen verärgern oder sogar Krämpfe verursachen. Ich zwinge mich dazu, alle 15-20 Minuten einen Schluck Wasser oder eine andere Flüssigkeit zu trinken, um zu verhindern, dass ich dehydriert werde.
Allerdings sollten Sie bei Sportgetränken, die zu viel Zucker enthalten, vorsichtig sein. Sie können Ihren Blutzuckerspiegel auf eine Achterbahnfahrt schicken. Gleichzeitig müssen Sie den Blutzuckerspiegel aufrechterhalten, sonst leidet Ihre Leistung.
Deshalb ist es besser, Flüssigkeiten oder Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die lang anhaltenden Treibstoff liefern.
KEINE EXPERIMENTE AM RENNTAG!
Ihre Startnummer ist an Ihr Hemd geheftet. Es ist Zeit, zu überprüfen, ob Sie nichts vergessen haben und Ihre letzte Chance, auf die Toilette zu gehen. Der Startschuss fällt gleich!
Egal wie motiviert Sie sind oder wie viel Respekt Sie vor dem haben, was Sie vorhaben, Sie können nicht vermeiden, dass Sie aufgeregt und nervös sind. Deshalb ist es am besten, sich an das zu halten, was man kennt, anstatt etwas Neues auszuprobieren.
Das gilt für Ihre Ausrüstung ebenso wie für das, was Sie essen und trinken.
GEBEN SIE IHRER MOTIVATION EINEN SCHUB
Zu Beginn des Rennens ist es wichtig, so schnell wie möglich in Ihren Rhythmus zu kommen. Mit einem hohen Adrenalinspiegel und so vielen Läufern um Sie herum ist es leicht, zu früh zu schnell zu starten. Wenn Sie langsamer laufen, können Sie Energie sparen.
Ein Rennen kann sehr lang sein! Es fühlt sich viel besser an, die zweite Hälfte des Rennens damit zu verbringen, andere Läufer zu überholen, als von ihnen überholt zu werden. Das gibt Ihnen ein Gefühl der Zufriedenheit und spornt Sie an.
VERWENDUNG EINES „ALLRADANTRIEBS“
Es ist wahrscheinlich Ihr erstes Rennen mit so vielen Höhenunterschieden, mit mehreren Anstiegen und Abfahrten. Sie werden feststellen, dass Sie Ihre Beine wirklich bemerken werden, wenn Sie bergab laufen.
Abfahrten sind besonders anstrengend für die Muskeln. Es kann hilfreich sein, Stöcke zu benutzen, da sie Ihre Oberschenkelmuskeln entlasten. Bei einer technischen Abfahrt kann es sich fast so anfühlen, als würde man einen Allradantrieb benutzen.
Es gibt jedoch einen Kniff, und Sie müssen üben. Aber keine Sorge, egal was Sie tun, Ihre Muskeln werden sich nach dem Rennen wund und schmerzhaft anfühlen, wobei der Schmerz oft nach ein oder zwei Tagen seinen Höhepunkt erreicht ;-).
BESSER GREIFEN!
In bergigem Gelände mit unberechenbarem Wetter ist das Tragen der richtigen Schuhe von höchster Bedeutung. Wenn ich ein neues Paar Schuhe kaufe, sind die übergeordneten Faktoren eine bequeme Passform, ein guter Halt in jedem Gelände und das Gefühl, dass meine Füße beim Laufen stabil und gut unterstützt sind.
Ich muss sicher sein, dass ich nicht ausrutsche oder Blasen bekomme und dass meine Füße am Ende des Rennens noch in Ordnung sind. Meistens kann man seinem ersten Eindruck vertrauen.
HÖREN SIE AUF IHREN KÖRPER
Wenn Sie für ein Rennen trainieren, ist es ein schmaler Grat zwischen der Aufrechterhaltung von genügend Willenskraft, um Ihren Zeitplan einzuhalten, und Übertraining. Wenn Sie sich müde fühlen, bedeutet das nicht unbedingt, dass Sie nicht motiviert sind.
Sie müssen Ihrem Körper die Möglichkeit geben, sich auszuruhen und sich zu erholen. Ihr Körper wird Ihnen immer sagen, wann er eine Pause braucht, also hören Sie auf ihn! Wenn sich Ihr Körper gut anfühlt und Sie auf das hören, was er Ihnen sagt, wird es Ihnen gut gehen.